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Klöße aus der Klosterküche

Haydauer Gesunheitstage drehten sich um vernünftige Ernährung

MORSCHEN. „Die Deutschen haben das billigste Essen aber die teuersten Einbauküchen." Ministerin Renate Künast hat die Problematik der modernen Ernährung auf den Punkt gebracht. Am Wochenende nutzten viele Interessenten das Angebot des Bibliomed Verlages, sich bei den 5. Haydauer Gesundheitstagen über Möglichkeiten einer gesünderen Ernährung zu informieren.

Auf den richtigen Dreh kommt es an: Ein Kinderkochkurs war Bestandteil der Haydauer Gesundheitstage. Hier die beiden zwölfjährigen Jungköchinnen Lilia und Hannah beim Formen der Klöße. FOTO SCHÜLER
Während die Erwachsenen interessanten Vorträgen lauschten, entfalteten die Kinder der Georg-August-Zinn Schulen von Morschen und von Kassel eigene Aktivitäten. 20 Kinder aus Morschen praktizierten gesunde Ernährung in der Klosterküche.

Unter fachkundiger Anleitung der Mörscher Schulleiterin Vera Klein und zwei Mitarbeiterinnen des Party-Service Al Dente wurde Gemüse geschnitten, wurden Dips gerührt, Klöße gedreht und Birnenhälften in süße Igel verwandelt. „Mir macht Kochen einfach Spaß", meinte Kristina (11 Jahre), griff nach den Kochutensilien und bereitete den Arbeitsplatz vor.
Da die Koch-Plätze begrenzt waren konnten sich andere Kinder an einer Power-Point-Präsentation und einem nicht ganz leichten Ernährungsquiz der Kasseler Schüler beteiligen. Unter der engagierten Leitung ihres Lehrers Wolfgang Engelmeyer fragten die vier Kassler junge Kochexperten zur gesunder Ernährung.

Theorie und Praxis beides muss stimmen. Auch die praktischen Tipps von Dr. med. Sabine Schäfer vom Kasseler Gesundheitszentrum interessierten und regten zu vielen Fragen an. Sie berichtete aus ihrer praktischen Erfahrung als Ärztin, berichtete von Erfolgen mit einer Möhren-Diät, und riet dazu, den Tag mit einem Apfel zu beginnen, um den Blutzucker zu stabilisieren. Für den Abend empfahl sie eine Möhrenrohkost zur Regeneration der Nerven.

Neben dem Apfel am Morgen riet sie auch zu etwas Positivem für den ersten morgendlichen Eindruck, also nicht unbedingt die Horrormeldungen der Tageszeitung. Auch die Gedanken und Sinneseindrücke seien entscheidend für unsere Gesundheit.
Ernährung bedeutet mehr als nur Essen und Trinken, das erlebten die Besucher dieser Gesundheitstage.

Ein kleines Team kochwilliger gönnte sich sogar noch einen Kochkurs der besonderen Art. Unter Anleitung von Küchenmeister Matthias Blackert verarbeiteten sie am Samstagabend frische Produkte der Region zu einem Menü, das die Sinne erfreute und zur Lebensfreude beitrug. (ZLL)


Mit Wasser weg
von fetten Chips

Bei den Haydauer Gesundheitstagen
ging es um Ernährung, die fit hält und fit macht

ALTMORSCHEN. 50 Milliarden Euro - eine Zahl mit zehn Nullen: So viel koste es uns alle insgesamt jedes Jahr, um ernährungsbedingte Krankheiten zu beseitigen, referierte Dr. Harald Hoppe bei den Gesunheitstagen im Kloster Haydau. Damit wollte er die Zuhörer animieren, auf die Qualität ihrer Ernährung zu achten.


Keine freudlose Askese

Qualität beginne bei den Rohstoffen, also bei Pflanzen und Nutztieren, so Hoppe. Mit deren Gesundheit stehe es allerdings nicht zum Besten. Die industrialisierte Landwirtschaft, Überdüngung, Überzüchtung und Hochleistungsrassen verhinderten eine gesundheitsfördernde Qualität.

Weiter sagte Hoppe, produktionsorientierte Wirtschaftsweise habe für die Qualität unserer Nahrung fatale Folgen: die ständig steigende Zahl von Allergien und skandalträchtige Tierseuchen wie BSE oder Schweinepest seien direkte Folgen davon.

Wer meinte, gesunde Ernährung sei nur etwas für anspruchslose Asketen, wurde auf den Gesundheitstagen bei einem Bio-Gourmet-Menü eines Besseren belehrt. Salate, Broccoli-Gratin, Möhrengemüse, Hähnchen und Roastbeef erfüllten nicht nur kulinarische Ansprüche. Organisatorin Uta Meurer sagte, dass nach diesem Essen kein Mittagstief ihre Konzentration beeinträchtige.

Fachwissen und rheinischen Frohsinn brachte Prof. Dr. Walter Möbius in die Veranstaltung ein: Der Internist aus Bonn berichtete von seinen vielfältigen Erfahrungen mit prominenten Patienten und von Begegnungen mit anderen Kulturen, wo der Hunger das Leben bestimme, so wie bei uns der Überfluss. Für ihn als Arzt, so Möbius, hätten diese Begegnungen zur Erfahrung beigetragen, mit wie


Bio-Gourmet-Menu mit Hähnchen und Salaten

wenig der Mensch auskommen kann.

Hinweis auf Hunger und Not: Künstlerin Young Lee zeigte ein Werk zum Spendenprojekt von
Prof. Dr. Walter Möbius, das hungernden Kindern helfen soll FOTO: SCHÜLER
Anti-Aging - der Kampf gegen das Älterwerden - bestehe aus Lebensfreude, aus Bewegung und aus sinnvoller Ernährung. Eine Ernährung aus Junk Food, Chips und Limo etwa, lasse den Menschen schneller altern. Praktischer Tipp von Möbius: statt es sich nach der Arbeit mit Naschwerk vorm Fernseher gemütlich zu machen, lieber mit einigen Schluck Wasser und 15 Minuten Bewegung den ersten Hunger dämpfen .
Möbius berichtete außerdem über ein Spendenprojekt für hungernde Kinder. (ZLL)