20. - 26. April 2002 Westflügel
Fotoausstellung

Frau Friederike George


Kleine Fluchten


Aus dem Beruf ins Schauen,
Suchen, Entdecken.
Die Entdeckungen fest gehalten.
Mehr interessiert am Ausschnitt
als am Ganzen
Mehr am Unvollkommenen
als am Arrangierten.
Dabei die Ästhetik des Unvollkommenen
entdeckt.
Nie einen Fotokurs besucht,
nie eine teure Kamera ersehnt,
nie Filme über Filme verschossen.
Aber das Schauen genossen.


Die (Hobby!-)Fotografin:
Friederike George, geboren in Altmorschen, Schwalm-Eder-Kreis.
Im Brotberuf Bibliothekarin, in Freising lebend (und arbeitend) – seit über 10 Jahren.



Vernissage

Bild links von l. n. r.:
Friederike George,
Dorothea Becker-Puhl und
Dr. Thomas Dell-George,
der auf dem rechten Bild die Künstlerin und ihre Werke vorstellt.

SONNTAGSZEIT NR. 16 vom 21. April 2002

Fotos zeigen die Seele der Dinge

Friederike George präsentiert ihre Bilder im Westflügel des Klosters Haydau

ALTMORSCHEN. Die Schönheiten der ganz alltäglichen Umgebung will Friederike George dem Betrachter in ihren Fotos näher bringen. Noch bis Freitag 26. April, ist der Westflügel des Klosters Haydau Ausstellungsraum für ihre Bilder. Veranstalter der Bildpräsentation ist der Kulturring.

Der morbide Charme eines verfallenden Hauses, wo die Natur sich ihren Lebensraum zurückerobert, die filigrane Grafik von Alltagsgegenständen oder das impressionistische Spiel von Licht und Schatten in architektonischen Kunstwerken. Das sind nur einige der Themen der Fotoausstellung.

Friederike George hat mit ihrer einfachen Kamera wie in einem Gemälde die Seele der Dinge eingefangen. Doch statt zu malen hat sie ihre Liebe zur malerischen Gestaltung mittels Fotos entdeckt.

Geboren ist die Künstlerin - die sich selbst nie als solche bezeichnen würde - in Altmorschen, wo sie bis zum Abitur lebte. Auch wenn sie inzwischen eine neue Heimat und Arbeit als Bibliothekarin in Freising gefunden hat, so empfindet sie noch heute, dass ein Stück ihrer Familiengeschichte zu dem Ort an der Fulda gehört.

Bei Urlaubsreisen in Länder unserer östlichen Nachbarn wie Tschechien, Rumänien, Bulgarien oder auf Ausflügen findet sie die Muße, liebevolle Details in dem Überangebot an visuellen Reizen zu entdecken und festzuhalten.

Nicht die touristische Attraktion, in jedem Reiseführer perfekt abgelichtet, sondern die Flucht ins Kleine wird in ihren Fotografien immer wieder zum reizvollen Thema. Besonders interessiert Friederike George sich für alte, verrottende Dinge, die eine Geschichte zu erzählen haben. So, wie zum Beispiel das verrottende Seerosenblatt auf einem Teich die Geschichte eines Sommers erzählt. Menschen gehören nicht zu ihren bevorzugten Objekten. Wenn diese überhaupt auf den Bildern auftauchen, dann eher als grafisches Gestaltungsmoment. Nicht bewusst begibt sie sich auf Motivsuche, vielmehr scheint es, dass die Motive sie finden.

Friedericke George selbst bezeichnet ihre Arbeiten als „Blicke, die ein wenig Ruhe in mein hektisches Gernüt bringen" und auch in das Gemüt des Betrachters, der sich darauf einlässt.

Die Ausstellung ist geöffnet am Sonntag von 11 bis 17 Uhr, Montag bis Donnerstag von 11 bis 19 Uhr und am Freitag von15 bis 19 Uhr.
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