Altmorschen
Text und Bilder: Dr. Thomas Büttner
Der Ort ãAldenmorseneÒ wird 1235, als das dortige Kloster Heydau (ãHeideÒ) gestiftet wurde, erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung ist aber wohl wesentlich älter.

1238 hatte Altmorschen zusammen mit Konnefeld teil am Marktrecht von Wichte.

1270 wurde die Pfarrei Altmorschen von Hermann von Spangenberg an das Kloster Heydau übertragen;

1318 wurde sie dem Kloster einverleibt und zusammen mit ihrer Filialkirche Neumorschen nach Eubach eingepfarrt.

1318 schenkte die Familie von Leimbach, aus der die erste Äbtissin von Heydau, Gertrud von Leimbach, stammte, dem Kloster Besitz in Altmorschen, und 1325 wurde durch weitere Schenkungen der Herren von Treffurt-Spangenberg das Kloster Besitzer des gesamten Dorfes Altmorschen.

1331 kaufte das Kloster von den Herren von Treffurt das Gericht Altmorschen.

1350 verkauften die Herren von Treffurt die gesamte verbliebene Herrschaft Spangenberg an Landgraf Heinrich II. von Hessen. Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte von Aldenmorsene (1235) oder auch Morsene (1235) zu Altenmorßen (1620), Alt-Morschen und schließlich Altmorschen.

Altmorschen ist heute mit ca. 1.700 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde Morschen. Das 1235 gegründete und überregional bedeutende Kulturdenkmal und heutiges Tagungszentrum ãKloster HaydauÒ liegt im Herzen von Altmorschen. Die Geschichte des Klosters, welches im 17. Jahrhundert zum Jagdschloss umgebaut wurde, ist unzertrennbar mit dem Ort verbunden.

Den Ortskern von Altmorschen prägen viele alte Fachwerkgebäude, besonders zu benennen ist das ãHaus RaabeÒ (heutiger Sitz des Rathauses), das Pfarrhaus, das ehem. Forstamt und die alte Dorfschule, allesamt im 18. Jahrhundert errichtet. Nach zweijähriger Bauzeit befindet sich die Rathausverwaltung seit Januar 2010 im umgebauten ãHaus RaabeÒ, welches zum Komplex des Kloster Haydau gehört.

Von der ehemaligen Altmörscher Dorfkirche steht noch die untere Hälfte des romanischen Chorturms (um 1200). Der Fachwerkoberbau wurde im 19. Jahrhundert aufgesetzt und das Kirchenschiff 1817 niedergelegt. Der ehemalige Kirchhof lädt mit seinem alten Baumbestand zum Verweilen ein, und wer schwindelfrei ist, kann die Aussicht vom begehbaren Kirchturm auf den Altort genießen.

Das Feuerwehrmuseum Altmorschen entstand aus einer privaten Sammlung des damaligen Ortsbrandmeister Heinrich Hüchelheim. Sehenswert sind u. a. Helme aus aller Welt, historische Uniformen sowie aus der Gründerzeit, Orden und Ehrenzeichen, Urkunden und Plakate, Zubehör vom Löscheimer bis zu den Pumpen.

Aussichtspunkte

Auf dem Kapellenberg gründete der Überlieferung nach Bonifatius um 725 eine Kapelle. Ein kurzer Aufstieg zum Kreuz wird mit einem herrlichen Blick über das Fuldatal belohnt. Von hier aus sieht man den nahe gelegenen Leimbachshof, der im Bereich der Wüstung Leimbach liegt.

Ob vom Heimatblick, ob von der Bonifatius-Eiche oder vom Halberg. In der ganzen Gemeinde Morschen eröffnen sich herrliche Aussichten von den umliegenden Bergen weit in das Tal hinein und belohnen den die Wälder und Felder durchstreifenden Wanderer.
Fotos




Poststation

Kapellenberg

Feuerwehr Altmorschen

Heimatblick


Alte Dorfkirche


Alte Dorfkirche und
alte Schule in Altmorschen


Rathaus Altmorschen

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