Von der Kirche zu Heina


Das schlichte Gotteshaus zu Heina steht an der Stelle einer viel älteren Kirche. Den ehemaligen Totenhof umgibt eine Steinmauer. Die alte Pfarrscheune erinnert an die Zeit vor und nach der Reformation. Heina, das kleine Dörfchen an der uralten Höhenstraße (Alte Straße oder Franzosenweg), die über den Wildsberg vom Pfieffetal herabführte ins Fuldatal und als Alte Nürnberger Straße über die Höhen ging, liegt hoch über dem Fuldatal unmittelbar am Wald. Uns ist das genaue Baujahr der Saalkirche unbekannt, doch deuten verschiedene Spuren auf hohes Alter hin. Auch in einer Beschreibung des Dorfes ,"Hänchen" oder ,"Heinchen" wird 1850 das Gotteshaus ,"uralt" genannt.

Urkundlich evtl. 1299, aber auch 1301 ,"zu Hagen" genannt, ist das Dorf viel älter als die Ersturkunde. Damals befand sich die Wildsburg der Ziegenhainer bereits im Verfall - und mancher Hof in Heina enthält Steine der Burg! Ein Pleban (Pfarrer) in Heina kommt schon 1305 vor. Die Pfarrei unterstand der Urpfarrei und Dekanatssitz Braach und war bis 1638 selbständig.

Dann erst kam Heina als eigenes Vikariat zur Pfarrei Binsförth. Nur so war die Besoldung des Geistlichen gesichert. Bis dahin stand dem Geistlichen zu Heina das Recht zu, in der Feldgemarkung Hasen zu jagen. Der Landgraf nahm ihm das Recht und zahlte dafür jährlich sechs Zentner Korn als Entschädigung.

1526 bis etwa 1563 war erster evangelischer Pfarrer Johannes Werner. 1556 wird berichtet, dass Werner bis 1526 Priester war und vom Superintendenten Winter zum Predigtamt zugelassen wurde. Er war 1556 Òsehr alt und verstand mehr, als er reden konnte". Bitterarm sei der Pfarrer, könne seine vielen Kinder kaum ernähren. Ebenso gehe es seinem Opfermann (Küster), der zugleich Hirte war.
Als Nachfolger finden wir 1567 bis 1583 Wendelin Reuter, bis 1591 Johannes Döhle, bis 1622 Johannes Heydwolff, 1628 bis 1634 Johannes Holzhausen. Danach wurde 1638 die Pfarrei zu Binsförth geschlagen, wo sie noch 1984 als Vikariat zugehört, viele Jahre seelsorgerisch betreut u. a. von Pfarrer Hans Rupp.

Das Pfarrhaus wurde 1705 zur Schule umgebaut, doch waren dem Pfarrer aus Binsförth im Obergeschoss zwei Kammern für Besoldungsfrüchte zu reservieren. Unbestätigt blieb die Überlieferung, Heina sei im Dreißigjährigen Krieg bis auf die Kirche fast völlig abgebrannt worden. Jahrhundertelang standen hier ständig zwischen 22 bis 26 Höfe. Unter den Steuerzahlern im Amt Spangenberg war Heina das ärmste Dorf. Vor 100 Jahren lesen wir:"Die Kirche ist Pfarrkirche, gehört aber juristisch als Vikariat zu Binsförth. Im Turm hängen drei Glocken und eine Uhr." 1967 hat die Gemeinde 236 Einwohner, vor 100 Jahren (1880iger Jahre) fast 300 in 56 Familien und 29 Häusern.