Text und Bilder: Dr. Thomas Büttner | |||||||||
Konnefeld Konnefeld (heute ca. 380 Einwohner) wurde erstmals 1195 als ãCunnefeltÒ genannt. Das Dorf ist von Kleingärten und Obstwiesen umgeben und schmiegt sich in das Fuldatal. Der Altort ist geprägt von Fachwerkgebäuden, die zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert errichtet wurden. Die geschlossene, vom Kirchturm beherrschte Gesamtansicht öffnet sich dem Fuldatal. Die ev. Kirche St. Margarethe ist ein spätgotischer Rechteckbau, bez. 1514, der Ende des 18. Jahrhunderts erneuert wurde. Aus dem 14. Jahrhundert stammt der östlich anschließende Chor, dessen Gewölbe mit Malereien verziert ist. Der Kirchhof wird noch in Gänze von einer Steinmauer gefasst, die auch alte Grabsteine enthält. Die Fulda und der Gips Die Fulda war bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts schiffbar gemacht worden. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hielten die Bestrebungen an, das Flussbett zu begradigen. Die Fulda erhielt damit ihr heutiges Erscheinungsbild, versehen mit vielen Wehren und Schleusen. Auch gab es früher viele Mühlen an der Fulda. Hier wurde Getreide gemahlen oder auch Gips zerkleinert. Der, im heutigen Gemeindegebiet Morschen, in mühseliger Handarbeit gewonnene Gips wurde auf dem Wasserweg bis nach Bremen transportiert. In Konnefeld wurde speziell Alabastergips (alter Gipsbruch) abgebaut und über ein besonderes Brennverfahren zu Marmorzement verarbeitet. Seine Verwendung fand er u. a. am Landgrafendenkmal in der Marburger Elisabethkirche, aber auch für Denkmäler in Schweden und für fürstliche Bauten im Hannoverschen Raum. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Alabaster in der Mörscher Kunstwerkstätte Carl George veredelt. Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurde der alte Gipsbruch betrieben. Heute ist er zum Naturparadies erwachsen, zu dem auch ein wunderschöner See gehört. Heute wird auf der Fulda kein Gips mehr transportiert. Der Flusslauf dient im Bereich des Mittleren Fuldatals vor allen Dingen dem Freizeitsport. Ob Paddeln, Rudern oder mit dem Kanu fahren, dem Wassersportfreund sind keine Grenzen gesetzt. Ein besonderes Erlebnis verspricht eine Floßfahrt mit der Fuldanixe von Morschen nach Melsungen. Das Fuldatal kann so aus einer völlig anderen Perspektive erlebt werden optisch wie zeitlich. Alabaster Alabaster besteht chemisch gesehen aus Calciumsulfat und Kristallwasser. Der nicht wetterfeste Alabaster ist optisch dem Marmor sehr ähnlich, aber im Gegensatz zu diesem weicher. Je nach Fundort kann er weiß, hellgelb, rötlich, braun oder grau sein. Da der gut zu verarbeiten ist, findet er hauptsächlich im Kunsthandwerk seine Anwendung. Aus ihm lassen sich sowohl kleine Schmuckgegenstände, als auch lebensgroße Skulpturen und Reliefs herstellen. Dünn geschnitten ist er sehr lichtdurchlässig und wird gerne für Lampenschalen verwendet. In Südeuropa hat auch die Verwendung als Kirchenfenster Tradition.
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